Vortragsreise „Agro-Gentechnik in den USA: Fluch oder Segen?“ (2011)

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) || Durchführung einer Vortragsreise amerikanischer Landwirte in Deutschland (Förderzeitraum: 2011) || Seit 15 Jahren werden in den USA gentechnisch veränderte Sojabohnen, seit 10 Jahren gentechnisch veränderter Mais angebaut. Was hat die Technologie Amerikas Farmern seither gebracht: höhere Erträge, weniger Pestizideinsatz oder gar geringere Kosten? Was steckt hinter den Patentauseinandersetzungen, die Monsanto gegen amerikanische Farmer führt? Warum werden neben gentechnisch verändertem Soja, Mais, Baumwolle, Raps und Zuckerrüben keine anderen GV-Pflanzen angebaut? Ist eine Rückumstellung auf konventionelle Sorten überhaupt möglich? Auf einer Vortragsrundreise mit 13 gut besuchten Veranstaltungen und diversen Presseterminen im Januar/Februar 2011 berichteten ein Farmer und ein Wissenschaftler über die bisherigen Erfahrungen mit der Gentechnik in den USA berichten.

Troy Roush ist Mais-, Soja- und Weizenfarmer aus Indiana und Vizepräsident der „American Corn Growers Association“. Nach zweijährigem Klageverfahren von Monsanto gegen ihn hatte er seinen konventionellen Sojaanbau auf gentechnisch veränderte roundup-ready Soja umgestellt. Nach wenigen Jahren traten jedoch erste Probleme mit Roundup-resistenten Unkräutern auf, die mehr und mehr zum Problem für amerikanische Farmer werden. Deshalb baut Troy Roush inzwischen wieder vermehrt konventionelle Sojasorten an. Bill Freese ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Zentrum für Nahrungsmittelsicherheit (Center for Food Safety, CFS) in Washington DC. Das CFS verfolgt seit Jahren die Patent-Rechtsstreitigkeiten, die Monsanto gegen US-amerikanische Bauern führt. Der von der CFS verfasste Bericht: „Monsanto vs. US Farmers“ zeigt eindrücklich auf, welche Folgen die Einführung von gentechnisch veränderten Pflanzen auf die Landwirtschaft und die ländlichen Regionen hat und mit welchen Methoden Monsanto gegen die Farmer vorgeht. Bill Freese hat im Jahre 2000 den sog. Star-Link-Verunreinigungsskandal mit aufgedeckt, der die amerikanische Land- und Lebensmittelwirtschaft mehrere Millionen Dollar gekostet hat. Das CFS begleitet auch die Klagen, die aktuell den Zulassungsstopp der roundup-ready Zuckerrüben und GV-Luzerne erwirkt haben. – Die Stiftung GEKKO förderte die Vortragsrundreise, die von Brandenburg bis Bayern durch neun Bundesländer führt.

Kontakt: Annemarie Volling, AbL e.V. (gentechnikfreie-regionen@abl-ev.de)

von ute